Dienstag, 1. Oktober 2013

Pflanzenfärberei...

einmal im Jahr  - Ende September -  veranstalten wir auf unserem Hof einen Färbetag. Dann brodeln in den Töpfen die unterschiedlichsten Pflanzen und wir sind so gespannt, wie die Wolle nach dem Färbegang aussieht.

Dieses Jahr wollten wir unterschiedliche Gelbtöne auf die Wolle bringen um diese dann mit Indigo zu grün weiter zu färben. Es war wie immer, sehr spannend.

Eine kluge Entscheidung war, einen zweiten Färbetopf anzuschaffen, denn so hatten wir weniger Wartezeit und konnten mehr Pflanzen auskochen.

Während im ersten Topf Unmengen an Zwiebelschalen auskochten, badeten im zweiten Topf die ersten Stränge und etwas Kammzug in der Myrte, die ich am Vorabend schon ausgekocht hatte. Die Myrte duftet so herrlich und färbt ein mattes Gelb...

Harry, unser Zeitbevollmächtigter, behielt die Uhr im Blick und derweil konnten wir fleißig spinnen, stricken und quatschen.
Tinas Spinnplatz

Chris an ihrem Spinnrad
Zwischendurch gab es dann immer wiederkehrende Arbeiten: Pflanzen abseihen, in den Färbebeutel einbinden, neues Wasser dazu geben, Stränge aussuchen, was soll worauf, einhängen, planen, gucken, freuen.
Hier hängen die Stränge in den Zwiebelschalen, Kammzug schwimmt neben dem Färbebeutel, wir bemerkten gleich zu Beginn, dass das kein blasses Gelb werden würde. Als Färbebeutel haben wir einfache Baumwollwindeln benutzt, mit Kordel zusammen gebunden, die Pflanzen gab es frei Schnauze in den Topf.

Zwiebelschalenfärbung trocknet in der Sonne
links Zwiebelschalen und rechts die Myrte auf Kammzug
Dann haben wir Goldrute ausgekocht, um einen dritten Gelbton zu bekommen

Natürlich dauert das alles seine Zeit, die wir mit essen, trinken, spinnen, stricken und schnattern verbrachten.

Klaudias Spinnplatz in der Sonne

Und dann war es endlich soweit... das Experiment mit Indigo, Soda, Entfärber und viel Wasser konnte beginnen. Wir 'zauberten' eine übel riechende Suppe aus den genannten Zutaten. Wolle rein, Deckel drauf und warten. Als Harry das zeitliche Okay gab, konnten wir gucken. Alle starrten gebannt in den Topf... huuuuch... alles gelb... aber sobald Luft/Sauerstoff an die Wolle kam, konnten wir schön beobachten wie es immer grüner und schließlich Blau wurde. Vor lauter Aufregung hat natürlich niemand ein Foto gemacht.

Zuerst kam alles weiße was blau werden sollte in die Töpfe, danach gaben wir die gelben Kammzüge und Stränge dazu: was für Farben...


schöne blaue Wolle
hier ein blau-gelb-grüner Strang

Es war wieder schönes Erlebnis und ich denke, unser Färbetag muss wiederholt werden.

Vielen Dank Mädels und Jungs für diesen tollen Tag...

Liebe Grüße
median

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